Lange Wege zur nächsten Hausarztpraxis sind im Ländlichen Raum für viele Menschen Alltag. Mit dem neuen HÄPPI-Konzept („Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell“) wird hier ein innovativer Weg eingeschlagen, um die medizinische Versorgung zukunftsfähig zu gestalten und die Attraktivität der hausärztlichen Tätigkeit zu erhöhen.
Ein Besuch in der Praxis von Dr. Jan Fedorcak in Schwäbisch Hall hat eindrucksvoll gezeigt, wie HÄPPI in der Praxis wirkt. Dort konnte ich erleben, wie digitale Technologien und interprofessionelle Zusammenarbeit Hand in Hand gehen:
- Digitale Lösungen entlasten die Organisation und Diagnostik in der Praxis.
- Gesundheitsfachkräfte übernehmen mehr Verantwortung in der direkten Patientenversorgung.
- Hausärztinnen und Hausärzte gewinnen dadurch mehr Zeit, um sich intensiver um schwer erkrankte und chronisch belastete Patientinnen und Patienten zu kümmern.
Das Ergebnis ist ein klares Plus für alle Beteiligten: kürzere Wartezeiten, größere Teams, umfassendere Betreuung und eine deutliche Entlastung der Ärztinnen und Ärzte.
Die Pilotphase von HÄPPI in Baden-Württemberg wurde durch den Kabinettsausschuss Ländlicher Raum unterstützt und in insgesamt zehn Hausarztpraxen erprobt. Ziel war es, Chancen und Herausforderungen zu identifizieren und daraus ein Best-Practice-Handbuch für weitere interessierte Praxen zu entwickeln. Das HÄPPI-Konzept zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ansätze die hausärztliche Versorgung im Ländlichen Raum sichern und gleichzeitig modernisieren können: Mehr Zeit für Menschen – das ist HÄPPI!